Jesus BasicsBeispiel

Ich mag Schafe. Du auch? Ich hoffe doch! Schafe sind wollig und flauschig und knuddelig, und zumindest an der Nordsee stehen sie immer auf dem Deich, futtern den ganzen Tag frisches Gras und haben perfekten Meerblick. Wind und Wetter sind ihnen weitgehend egal. Leider haben Schafe ein großes Problem: Sie sind dumm wie Toastbrot. Vielleicht noch dümmer. Und sie sind richtig ängstlich. Hast du schon mal Schafe beobachtet? Sie bringen es fertig, zehnmal hintereinander gegen den Stromzaun zu laufen (also gegen ein und denselben). Oder sie wandern bei Ebbe ins Watt, wo sie dann im Matsch versinken und ohne fremde Hilfe nicht mehr rauskommen. Und sie laufen vor allem weg. Hast du mal versucht, dich einem Schaf zu nähern? Keine Chance. Schafe sind also extrem scheu und gleichzeitig extrem hilflos. Hirten wissen das alles. Deshalb müssen sie ihre Herde gut im Blick behalten. Jesus sagt: Ein guter Hirte, dem seine Herde am Herzen liegt, würde sogar sein Leben für seine Schafe hergeben. Auf einem heutigen Nordseedeich gibt es eigentlich keine großen Bedrohungen für Schafe. (Außer vielleicht Rentner auf E-Bikes, die mit 40 Sachen die Küste längs rasen.) Vor 2.000 Jahren war das anders: Da gab es keine Stromzäune, die die Tiere ja nicht nur einsperren, sondern auch andere Tiere abhalten können. Wölfe zum Beispiel. Oder Bären. Oder sogar Löwen. Die lebten ursprünglich nämlich nicht nur in Afrika, sondern rund ums östliche Mittelmeer, wo Jesus unterwegs war. Wenn damals also ein Löwe (oder Bär oder Wolf) über eine Schafherde herfiel, hätte ein guter Hirte den Löwen/Bären/Wolf angegriffen und seine Schafe verteidigt. Ohne Gewehr (gab es damals noch nicht), vielleicht mit Pfeil und Bogen, vielleicht hatte er nur einen Stock. Das konnte für den Hirten tödlich ausgehen – aber eben die Schafe retten. Ein schlechter Hirte dagegen wäre einfach weggelaufen und hätte die Herde dem Löwen überlassen.

Jesus sagt: „Ich bin ein guter Hirte. Mir liegen meine Schafe so sehr am Herzen, dass ich bereit bin, für sie zu sterben.“ Was heißt das? Zuallererst: Du bist ein Schaf! (Jetzt darfst du einmal laut „MÄH!“ rufen.) Vielleicht fühlst du dich jetzt flauschig und glücklich, bist in Gedanken am Meer und rundum zufrieden. Vielleicht denkst du aber auch: „Hä? So dumm bin ich doch gar nicht!“ Damit hast du natürlich Recht: Du bist deutlich intelligenter als Toastbrot – allein schon deshalb, weil du diesen Text hier lesen kannst. Aber überleg auch mal: Wo und wovor läufst du weg? Wo versuchst du, dich zu verstecken – und versinkst doch nur im Matsch deiner Probleme? Wo kommst du ohne Hilfe nicht weiter? Jesus ist (d)ein guter Hirte. Er sieht dich – mitten in und mit all deinen Schwierigkeiten. Und er kämpft für dich. Du bist ihm nicht egal – er geht dir nach, bis in das letzte Schlammloch, und holt dich da raus. (Schlag dazu gerne noch mal deine Bibel auf und lies Lukas 15,3–7.)

Impuls: Fahr mal ans Meer und beobachte Schafe. :) (Natürlich gibt es auch woanders Schafe, aber seien wir ehrlich: Meer ist immer besser.) Oder denk über diese Fragen nach:

1.Was verbindest du eigentlich mit Schafen? Wärst du gerne eins? Warum (nicht)? Wie findest du es, dass Jesus dich sein „Schaf“ nennt?

2.Jesus hat gesagt: „Ein guter Hirte ist bereit, für seine Schafe zu sterben.“ Er wurde einige Zeit später an einem Kreuz hingerichtet. Was heißt das für dich? Kannst du was damit anfangen?

3.Lies Johannes 10,27+28.

a. Hast du Jesu Stimme schon mal gehört? Falls ja: Wie war das? Falls nein: Glaubst du, dass das heutzutage geht? Wie?

b. Was verstehst du unter „ewigem Leben“? Glaubst du an ein Leben nach dem Tod? Warum (nicht)?

Gebet: Jesus, danke, dass du ein guter Hirte bist. Danke, dass ich mich darauf verlassen kann, dass du mich versorgst und es gut mit mir meinst. Bitte führe mich auch heute auf gute, grüne Wiesen, wo es mir gut geht und ich versorgt bin. Amen