Den Weg einübenBeispiel

Ziel Nr. 2: Ihm ähnlich werden
Jesus sah das Wesentliche der Ausbildung darin, dass sie lernten, bei ihm zu sein, um ihm ähnlich zu werden. Wir erkennen das bei Jesus in dem Satz: „Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer … Es ist dem Jünger genug, dass er sei wie sein Lehrer …“ (siehe Matthäus 10,24-25 ELBBK). Jünger Jesu sind diejenigen, die sich für dieses Ausbildungsprogramm anmelden, die ihr Leben bewusst auf das Ziel des geistlichen Wachstums und der Reife ausrichten.
(„Nicht-Jünger Jesu“ sind diejenigen, die ihr Leben bewusst auf etwas anderes ausrichten.)
Der Prozess des Wachstums und der Veränderung wird „geistliche Entwicklung“ genannt. Geistliche Entwicklung ist keine rein christliche Sache, sie ist eine menschliche Sache.
Menschsein heißt, sich ständig zu verändern. Ob wir religiös sind oder nicht, wir wachsen, entwickeln uns, verlieren uns und finden wieder zusammen. Wir können nicht anders; die menschliche Seele ist dynamisch, nicht statisch. Deshalb zeigen wir auf Hochzeiten peinliche Teenager-Fotos und auf Beerdigungen Hochzeitsfotos – wir alle sind fasziniert von diesem Prozess der Veränderung.
Die Frage lautet also nicht: Wirst du geformt?
Sondern: Wer oder was wird aus dir geformt?
Die geistliche Schulung auf dem Weg Jesu ist ein Prozess, den die Mönche seit langem imitatio Christi oder „die Nachahmung Christi“ nennen. Der Vater will, dass wir „dem Bild seines Sohnes gleichgestaltet werden“ (Röm 8,29). Geschieht dies, werden wir auf unglaubliche Weise zu unserem tiefsten, wahrsten Selbst – dem Selbst, das Gott sich schon vor Beginn der Zeit von uns vorstellte.
Die Ironie unserer „Sei dir selbst treu“-Kultur ist, dass am Ende alle gleich aussehen. Wie sich zeigt, führt die Sünde zu einer unglaublichen Imitation. Wir verfallen unseren niederen tierischen Instinkten zur Selbsterhaltung und zum Vergnügen, zur Habgier, Völlerei, Unmoral, Lügen und Machtspielen. Die gleiche Geschichte wiederholt sich von Generation zu Generation.
Ein wahres Original ist jemand, der den Weg Jesu praktiziert. Denn niemand ist origineller als ein Heiliger.
Du wirst ein Mensch, so viel ist unvermeidlich.
Und irgendwo im Leben wirst du enden.
Warum nicht ein Mensch werden, der von der Liebe Jesu durchdrungen ist?
Warum nicht sein wie Er?
Welche Eigenschaften Jesu wünscht du dir am sehnlichsten? Halte jetzt inne und bete, dass der Geist Jesu diese Eigenschaften in deinem Inneren formt.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Wer wirst du sein? Wenn du dir vorstellst, wie du im Alter von 70, 80 oder 100 Jahren aussehen wirst, was für einen Menschen siehst du dann auftauchen? Erfüllt dich die Vorstellung, die du hast, mit Hoffnung oder mit Furcht? In dieser Andacht zeigt John Mark Comer auf, wie wir uns geistlich formen lassen können, um jeden Tag Jesus ähnlicher zu werden.
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