Jesus For Everybody - Menschen mit Jesu Augen sehenBeispiel

Hast du dich schon mal übersehen gefühlt? So, als würde das Leben einfach an dir vorbei ziehen und du nicht wirklich Teil der Party, Community oder Society sein? Dann willkommen im Leben von Bartimäus (ja, so heißt der wirklich), einem blindem Bettler an der Straße zur Zeit Jesu. Der Name bedeutet übrigens einfach nur „Sohn des Timäus". Dieser Mann ist also scheinbar so unbedeutend, dass er nicht mal einen richtigen Namen hat!

Eines Tages zog Jesus mit einer großen Menschenmenge in die Stadt Jericho. Die ganze Stadt war auf den Beinen, viele „Follower” und Leute mit Rang und Namen. Wen kümmert da schon ein Mann ohne Namen? Eher versuchen die Leute, diesem namenlosen Bettler noch den Mund zu verbieten, als er sich erlaubt, laut zu Jesus um Hilfe zu schreien. Er stört das schöne Ambiente der christlichen Versammlung. „Sei still!", sagen sie.

Doch Bartimäus zeigt die einzige richtige Reaktion darauf: Er schreit noch lauter. Denn wenn Menschen leiden, müssen sie dies ausdrücken! Leider erleben viele Menschen Gott und das Christentum allerdings nicht gerade als Antwort auf ihr Leiden, ihre Story und ihre Probleme. Aber was wäre wenn „Jesus For Everybody" in unserem Leben real wird, weil die Menschen um dich herum erkennen, dass dieser Jesus, der in dir lebt, ihr Leiden, ihre Story und ihre Schmerzen sieht und als so wichtig erachtet, um stehenzubleiben und Sich ihnen zuzuwenden!

Denn genau das tat Jesus in Vers 49 (für mich einer der absolut krassesten Momente der Bibel): „Er bleibt stehen." Der Sohn Gottes, der absolute König des Universums, bleibt an einer staubigen judäischen Straße stehen; für einen blinden Mann ohne Namen!

Diese Szene der „Bartimäus-Story" verdeutlicht mir die Liebe Gottes, den Kern des Evangeliums auf so deepe Weise. Gott ist anders, Er sieht anders, Er liebt anders - und zwar durch dich! Deine Hände und deine Füße sind Gottes Fingerabdruck auf dieser Erde! Und so wie diese Begegnung ein sogenannter „Kairos”- Moment für Bartimäus war, der sein Leben für immer veränderte, haben auch wir immer wieder (un-)bedeutende Momente in unserem Leben, in denen Menschen um uns herum genau dies erleben können.

Eine kurze Story von mir dazu: Ich bin Pastor und liebe es, Menschen von der Liebe Gottes zu erzählen. Vor ein paar Monaten traf ich einen Mann, der betrunken vor einer Kneipe saß und wollte eigentlich schon vorbeigehen. Aber irgendetwas in mir wusste, dass ich ihm genau jetzt von Gottes Liebe erzählen sollte. Also habe ich mich zu ihm gesetzt und in die nächsten Stunden(!) die tragische Geschichte eines Mannes erfahren, der als MOF - Mensch ohne Freunde - in unserer Stadt bekannt war und durch Adoption und viele schmerzliche Lebensumstände an diesen (un-)bedeutenden Ort vor der Kneipe gekommen war. Nach vielem Zuhören und Nachfragen durfte ich mit ihm ein Übergabegebet sprechen und er hat Jesus in sein einsames, verwundetes Herz eingeladen. Er hat in diesem Moment Gottes Liebe erlebt und ist inzwischen Teil unserer Church. Ich begleite ihn immer noch in allen in allen Ups und Downs seines Lebens aber ich weiß, dass an diesem (un-)bedeutenden Abend ein Mann ohne Freunde dem Freund aller Sünder begegnet ist. Gott ruft Menschen durch dich zu Sich. Bist du bereit, diese Woche „Jesus For Everybody” zu leben?


Flo Fürst - Ecclesia Neumarkt, One Movement