Biblische Hilfestellungen, um deine Kinder zu erziehenBeispiel

Die Schwierigkeiten unserer Kinder benennen

„Ich habe heute keine Lust, in die Kirche zu gehen”, sagte George (acht Jahre alt) eines Sonntagmorgens.

„Manchmal ist es unangenehm, morgens aufzustehen und in die Kirche zu gehen”, erwiderte ich und benannte damit seine Schwierigkeit.

Es gibt zwei Hauptversuchungen, die wir als Eltern erkennen müssen:

1. Die Herausforderungen der Kinder ignorieren beziehungsweise abtun.

2. Ihren Wünschen immer nachgeben oder sofort versuchen, ihre Probleme zu lösen.

Wenn es in der Elternschaft darum geht, unseren Kindern zu helfen, die Werte und Tugenden des Reiches Gottes zu verinnerlichen, dann müssen wir lernen, ihre Schwierigkeiten und Herausforderungen als Teil dieses Prozesses zu interpretieren. Denn in den Schwierigkeiten lernen unsere Kinder, sich konkreten Herausforderungen zu stellen und sich dabei Geduld, Selbstbeherrschung und Disziplin anzueignen.

Wenn mein Kind immer bekommt, was es sich gerade wünscht und seine Handlungen von seinen Impulsen geleitet sind, verschafft ihm das vielleicht kurzfristig Genuss, aber auf die Dauer wird es sich leer fühlen.

Um gesunde Beziehungen zu bauen, eine glückliche Ehe zu gestalten und ein gelingendes Leben zu führen, müssen wir unsere Impulse und Wünsche kontrollieren können und uns immer wieder entscheiden, das Richtige zu tun. So ist das Leben. Wenn ich mein Kind liebe, werde ich alles tun, damit es lernt, wie es in diesem Ringen erfolgreich sein kann, statt seinen Wünschen und Impulsen nachzugeben.

Das geistliche Leben ist ein Ringen darum, zu lernen, so zu lieben, wie Christus liebt, mit selbstloser Liebe. Es geht darum,

- zu lernen, was wir tun können, wenn wir nicht bekommen, was wir wollen oder wenn wir etwas mit anderen teilen müssen;

- zu lernen, das Richtige zu tun, auch wenn es uns schwerfällt;

- zu lernen, unsere Impulse und Begierden zu kontrollieren und Gottes Ordnungen zu folgen;

- zu lernen, „Es tut mir leid” zu sagen, wenn wir jemanden verletzt haben;

- zu lernen, anderen zu vergeben, wenn wir verletzt wurden.

Wir können das geistliche Leben nicht vereinfachen, aber wir können unseren Kindern helfen, das Ringen um geistliches Wachstum zu verstehen und erfolgreich zu meistern. Lieben lernen ist schwierig, aber unerlässlich. Noch schwieriger, als Geduld und Liebe zu lernen, ist, ein Leben ohne Geduld und Liebe zu führen.