#Jesus22Beispiel

Ich weiß nicht, wie oft ich diese Bibelstellen in 3. Mose gelesen und überlesen habe. Irgendwie haben sie mich nicht angesprochen. Reinheitsgebote, weiße Flecken, Aussatz, sich waschen, Haare scheren… das sind zugegeben nicht die Themen, die mich bei meiner Bibellese berühren. Aber ich habe entdeckt, dass es sich lohnt, tiefer zu graben. Da gibt es mehr als die Erkenntnis, dass Händewaschen heute noch sinnvoll ist.

Ein Mensch ging zum Priester. Dieser erklärte ihn für unrein. Die Gefahr einer schweren Krankheit für die Person selbst, aber auch für ihr Umfeld wurde zur Realität. Wie war jetzt die Reaktion darauf? Aussatz galt als unheilbar, es sei denn, Gott vollbrachte ein Wunder. Ich hätte es gut nachvollziehen können, wenn sich die betroffene Person irgendwo schmollend verkrochen und auf das Schicksal gewartet hätte. An der Krankheit selbst konnte man nichts ändern. Aber Gott fordert hier eine andere Reaktion ein. Die Person bekommt eine aktive Rolle zugesprochen. Reinige dich! Wasche dich, schere deine Haare oder anders ausgedrückt: Unternimm etwas.

Wie gehen wir mit Sünde um? Nehmen wir da nicht auch oft eine passive Haltung ein? Wir beten “Herr, vergib mir!“ oder “Herr, befreie mich von dieser oder jener Sache!“ und dann warten wir, was passiert. Natürlich dürfen und sollen wir um Vergebung bitten. Aber was kommt dann? Sind wir auch bereit, uns zu reinigen, kranke Stellen zu entfernen oder bleibt es bei einer Bitte? Die Vergebung unserer Schuld ist uns zugesagt. Wir bekommen sie im Vertrauen auf Jesus Christus. Er ist für uns gestorben, um uns mit Gott dem Vater zu versöhnen. Dazu können wir nichts beitragen. Aber Jesus lädt uns ein, uns an dem Reinigungsprozess zu beteiligen. Im ersten Teil der Bibel können wir da sehr viel über Reinigungsriten lesen. Nach Jesu stellvertretendem Tod und Auferstehung für uns besteht dieser Prozess vor allem aus drei Schritten, die wir gehen können: Erkennen/Bekennen/Handeln. Wir erkennen, wo Sünde sich in unserem Leben breit gemacht hat. Wir bekennen diese vor Gott und manchmal auch vor Menschen und erfahren Vergebung. Jetzt geht es darum, unser Verhalten zu ändern. Das ist nicht einfach. Wir brauchen Übung, Gebet und Unterstützung, um in dieser neuen Freiheit dann auch zu bleiben.

ACTION STEP

An welchem der drei Punkte (Erkennen, Bekennen, Handeln) stehst du? Welchen Schritt könntest du heute angehen? Bitte Gott, dir zu zeigen, was heute dran ist.