Beziehungen: so können sie funktionierenBeispiel

Gott die Gerechtigkeit überlassen

Es kommt definitiv zu Spannungen, wenn man anderen vergeben soll, die einem Unrecht getan haben. Manchmal wird die andere Person gar keinen Frieden suchen. Stattdessen wird sie den Konflikt eher noch anheizen... und wenn es keinen Konflikt gibt, dann wird sie versuchen, einen zu provozieren. Da magst du dann über andere vielleicht sagen: „Diese Person braucht keine Versöhnung. Diese Person braucht Gerechtigkeit in Form einer Gefängnisstrafe.“

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Gnade Gottes und der Versöhnungsprozess den Prozess der Gerechtigkeit nicht außer Kraft setzen. Sie ordnen die Gerechtigkeit nur neu. Wenn du vergibst, gibst du die Rolle des Richters und des Vollstreckers der Gerechtigkeit gegenüber dieser Person auf. Du entscheidest dich dafür, diese Rolle Gott zu übertragen.

Du kannst dich um Frieden bemühen und, wenn nötig, nach Gerechtigkeit streben, aber dann überlass das Ergebnis Gott. Du konzentrierst dich auf den Frieden und nicht darauf, jemanden für seine Verletzungen bezahlen zu lassen, die er dir zugefügt hat. Du weigerst dich, das Streben nach Vergeltung zu deiner Lebensaufgabe werden zu lassen.

Ein Friedensvermittler zu sein, bedeutet nicht, dass du blind für Gefahren bist. Wenn du und/oder deine Familie von jemandem bedroht wird, ist es deine Aufgabe, dich selbst und deine Familie an einen sicheren Ort zu bringen. In manchen Beziehungen musst du vielleicht einige Dinge anpassen, einige Grenzen setzen und etwas Abstand gewinnen. Aber von einem Ort des Schutzes aus kannst du immer noch mit einer Haltung leben, die besagt: „Ich muss jetzt von dir wegkommen, aber ich will versuchen, durch die Kraft Gottes in meinem Herzen in Frieden mit dir zu leben. Wenn es mir möglich ist, das mit dir zu tun, dann werde ich das anstreben. Aber wenn es mir nur möglich ist, das fern von dir zu tun, dann werde ich auch das versuchen.“

Denk immer daran, dass der Heilige Geist der Vermittler des Friedens ist. Er erweckt deinen Geist zum Leben. Und wenn dein Geist zum Leben erwacht, nimmt Jesus in dir Wohnung und du hast ein ganz neues Leben! Du lebst jetzt in der Kraft des Geistes und nicht in deiner sündigen Natur. Zu den Früchten des Geistes gehören Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Güte und Selbstbeherrschung - alles Dinge, die du für die Versöhnung brauchst. Das sind die Gaben, die du in Beziehungen brauchst, in denen es echten Hass, Feindseligkeit, Bitterkeit, Schmerz und große Wunden gibt.

Du kannst dich auf die Kraft des Geistes verlassen, wenn du im Geist wandelst und in Frieden und nicht im Krieg lebst. Zu welchem Zweck? Damit Jesus verherrlicht wird und das Leben vieler Menschen verändert werden kann. Die Möglichkeit des Friedens, die Gott in dir schafft, wirkt sich auf die Menschen auf beiden Seiten der Versöhnung aus, über dich selbst und die Person hinaus, die du zu versöhnen suchst. Wenn du den Frieden suchst und die Suche nach Gerechtigkeit Gott überlässt, bringst du Menschen und vielleicht sogar ganze Völker zu Jesus.

Überlege

In welchen Beziehungen hast du das Gefühl, dass du Gerechtigkeit brauchst? Wie siehst du deine Rolle, Frieden mit diesen anderen Menschen zu suchen? Welche Grenzen musst du ziehen, um dich selbst zu schützen?

Wo musst du Frieden in deinem Herzen finden über den Schmerz einer Beziehung? Wie kannst du Frieden finden, auch wenn die Beziehung selbst irreparabel ist?

Wie könnte die Tatsache, dass du in schwierigen Beziehungen den Frieden suchst, andere Menschen in deinem Leben beeinflussen? Wie kann die Kraft des Heiligen Geistes in deinem Leben andere zum Glauben an Jesus bringen?