1. Korintherbrief TiefgängerBeispiel

Texterklärung
Heute nehmen wir uns Zeit, einmal eine klassische "Vers für Vers" Auslegung zu betrachten. Bei Zeitnot: Einfach für einen Vers(abschnitt) entscheiden.
Übersicht
Der vorliegende Bibelabschnitt mündet in die Maxime christlicher Ethik (V. 23+24). Christliche Freiheit in einer gottlosen, Jesus fernen Welt ist ein Fanal der Verantwortung vor dem lebendigen Gott und hat eine wohltuende Reichweite. Der vorliegende Briefabschnitt hat eine klare Struktur: In den Versen 14-22 geht es um die Unvereinbarkeit von Abendmahl und Götzendienst, in den Versen 23-30 geht es um die Tragweite christlicher Freiheit, in den Versen 10,31-11,1 um das Ziel christlicher Freiheitsgestaltung.
Verse 14-17
Paulus sieht in den Adressaten Menschen, die von Gott geliebt sind: ein ermutigendes Signal! Götzendienst zu lassen ist eine Konsequenz, die aus der Liebe Gottes zu den Seinen folgt (14). Die Korinther werden diesbezüglich als doch verständig angeredet (15) und deshalb auf ihr persönliches Urteil zum Thema Götzendienst verwiesen. Verantwortung und persönliches Urteil gehen Hand in Hand! Gravierend für die Unvereinbarkeit von Götzendienst und Abendmahl ist das Verständnis des Herrenmahls. Der Segensbecher (16) ist kein magisches Instrument, sondern über ihm wird das Segenswort gesprochen, bzw. das Dankgebet. Kelch und Brot werden zur Teilhabe an der Lebenshingabe Christi gereicht. Allen noch so gut gemeinten Opferbemühungen im heidnischen Raum wird hier der Riegel vorgeschoben. In Vers 17 wird mit Recht die Zugehörigkeit zu dem einen „Leib Christi“ betont (vgl. 1. Korinther 12,12-26).
Vers 18
Der Hinweis auf den jüdischen Opferkult bezeichnet hier die Zugehörigkeit zu dem einen Volk Gottes! Im Gegensatz dazu steht der heidnische Opferkult (19+20), der „Dämonen“ anbetet. „Dämonen“ sind der Inbegriff widergöttlicher Mächte. In Psalm 106,37 wird von den Israeliten, die den heidnischen Göttern dienten, gesagt: „Sie opferten ihre Söhne und Töchter bösen Geistern“. Paulus beschreibt in Römer 1,21-33 die Erfindung solcher Götter als unbegreifliche Abwendung der Menschen von ihrem Schöpfer zugunsten der Abbilder Seiner Geschöpfe. Hier aber macht er deutlich, dass für ihn die vergötterte Schöpfung dämonische Gewalt über ihre Verehrer gewinnt. Die vorher ausschließlich christologische Deutung des Herrenmahls schließt jeden Götzendienst aus, auch jede andere theologische Deutung!
Verse 19-22
Die Verse19-21 betonen die Unvereinbarkeit von götzendienstähnlichen Praktiken mit der Feier des Herrenmahls. Hier ist Jesus der „Tischherr“ und im Götzendienst sind’s die Dämonen. Wer sie anbetet, verfällt gottfeindlichen undefinierbaren Mächten! In Vers 22 greift Paulus das Eifersuchtsmotiv Gottes auf, um klarzulegen, dass Gottes Liebe ausschließliche Hingabe der Mahlteilnehmer fordert. Er hinterfragt die Korinther ein wenig ironisch, ob sie sich denn stärker erweisen wollen, als es im Angesicht Christi möglich ist!
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Einmal mit Tiefgang durch den Korintherbrief! Dazu bietet dieser Plan einen exzellenten Rahmen - sortiert in verschiedenen Blöcken, kommt jede Textstelle vor. An dieser Stelle danken wir herzlichst dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband e. V. für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte aus "Bibel im Gespräch".
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Wir möchten uns bei LGV Remchingen für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.lgv-remchingen.de/
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