Allianzgebetswoche 2025: Miteinander Hoffnung lebenBeispiel

Gemeindeverantwortliche wertschätzen — Hoffnung für die Gemeinde
Unsere Gesellschaft ist für Machtmissbrauch höchst sensibel. Autoritäten stehen unter Generalverdacht. Mahnende Worte an Gemeindeverantwortliche wären daher nicht überraschend. Dass aber die «Brüder und Schwestern» aufgefordert werden, Führungspersonen wertzuschätzen, passt nicht so ganz dazu: Sollen wir nicht scharf hinschauen, prüfen und kritisieren?
Lassen wir die Mahnung an uns herankommen! Sie ist verknüpft mit einem tieferen, schöneren und hoffnungsvolleren Bild von Gemeinde. Die Ordnung der Gemeinde – so die Logik – wird «bottom up» (von unten her) durch freiwillige Anerkennung der Leitung aufrechterhalten, und nicht «top down» (von oben her) durch Unterdrückung und durch die Einforderung von Gehorsam. Es ist eben gerade nicht die Gemeindeleitung selbst, die zum Respekt aufruft. Es ist die von aussen kommende apostolische Stimme von Paulus, der den ganz normalen Gemeindegliedern zumutet, Führungspersonen zu achten und gerade dadurch zu einer guten Ordnung der Gemeinde beizutragen. So entsteht ein wundersames Wechselspiel von Gemeindeverantwortlichen, welche mit Freude und nicht mit Seufzen führen (vgl. Hebr 13,17), und von Gemeindegliedern, welche die Führungspersonen wertschätzen, für sie beten und danken.
Mein Mann und ich sind als Theologen-Ehepaar oft versucht, alles wahrzunehmen und zu kritisieren, was uns in der Gemeinde negativ auffällt (und das gibt es:-)).Wir haben im Gespräch mit der Gemeindeleitung aber vereinbart, dass wir nur ein Feedback geben, wenn wir gefragt werden. Dieser Grundsatz hilft und schützt uns. Wir schätzen die Gemeindeleitung und unterstützen sie, wir anerkennen ihre Entscheidungen – auch dann, wenn wir selbst vielleicht anders entschieden hätten. Und wir werden immer wieder mal um Rat gefragt und spüren das Vertrauen, das die Gemeindeleitung uns entgegenbringt.
Es ist ein Hoffnungszeichen für die Welt, wenn Führung in der Kirche nicht nach den üblichen Machterhaltungsmustern gelebt wird, sondern wenn sie durch Wertschätzung und Achtung «bottom up» getragen wird. Die Mahnung von Paulus an uns, die Brüder und Schwestern, ist daher topaktuell.
Lea Schweyer, Präsidentin der Evangelischen Allianz Riehen-Bettingen, Heimseelsorgerin
Reflexionsfragen
- Was haben Gemeindeverantwortliche positiv zu meinem geistlichen Werdegang beigetragen?
- Wie erlebe ich das Wechselspiel von liebevoller Führung und wertschätzender Anerkennung der Führungspersonen? Wo liegt meine Verantwortung (als «Bruder/Schwester»; als Führungsperson)?
- Wie kann die Gemeinde durch die Art und Weise, wie Führung wahrgenommen wird, in der Welt ein Hoffnungszeichen setzen?
Gebet
Lob & Dank
- Wir danken Gott für Personen, die in der lokalen Gemeinde und in den übergeordneten Gremien Führungsverantwortung wahrnehmen. Wir nennen sie mit Namen und sagen konkret, wofür wir dankbar sind.
- Falls wir selbst Führungsverantwortung tragen, danken wir Gott für die Wertschätzung, welche uns von Gemeindegliedern entgegengebracht wird.
Busse
- Wir bringen unser negatives Denken und Reden über die Gemeindeleitung vor Gott.
- Wir bitten Gott, uns unsere Kritiksucht zu vergeben und uns ein schöneres Bild der Gemeinde zu schenken.
- Falls wir in einer Leitungsverantwortung stehen, bitten wir Gott um Vergebung für den Versuch, Macht «top down» herzustellen.
Fürbitte
- Wir segnen die Führungspersonen in der Gemeinde. Wir fragen sie, wofür wir in der Fürbitte eintreten können.
- Wir reservieren uns einen Wochentag, um spezifisch für die Gemeinde(leitung) zu beten – um Weisheit und Mut für Entscheidungen; Bewahrung vor Machtmissbrauch; Liebe für alle Gemeindeglieder; Weitblick für die lokale bis weltweite Gemeinde; Förderung von Gottes Mission.
Praktische Tipps
- Schreibe deinen Gemeindeverantwortlichen eine Dankeskarte.
- Lade Gemeindeverantwortliche zum Essen ein.
- Lade eine externe Person in einen Gottesdienst ein, die wie Paulus von aussen her zur Wertschätzung gegenüber Gemeindeverantwortlichen aufrufen kann – beispielsweise eine Führungsperson einer anderen Allianzsektion. Anschliessend stellen sich die Gemeindeglieder in mehreren Kreisen um die anwesenden Gemeindeverantwortlichen und segnen sie.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

Hoffnungsvoll durchs Leben zu gehen, ist keine Leichtigkeit – erst recht nicht in Zeiten vieler Kriege, Krisen und Katastrophen. Aber der christliche Glaube bietet viel Grund, hoffnungsvoll zu sein. Darum, diese Hoffnung miteinander zu leben und den Blick immer wieder auf Jesus Christus zu richten, geht es in der Allianzgebetswoche der Evangelischen Allianz vom 12. bis 19. Januar. Das ist eine grosse Stärke des christlichen Glaubens: Wir müssen nicht allein hoffen.
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Wir möchten uns bei Schweizerische Evangelische Allianz SEA für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.each.ch
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